Update: 06.02.07

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Teamwork
oder wenn die Rechte weiß, was die Linke tut

In diversen Filmen [sic!] und asiatischen Waffenformen wirbeln die Säbel in möglichst spektakulären Kombos durch die Luft. In irgendeiner Geschichte hat der Autor auch mal gelesen, daß rotierende Doppelsäbel einen metallenen Schutzschild um die Kämpferin gebildet hätten.
Vergessen Sie's. Ein einigermaßen durchschnittlicher Gegner schaut da kurz zu und haut dann locker-flockig zwischen den Klingen hindurch. Jede Waffenbewegung muß an die Bewegungen des Gegners angepaßt sein. Special Moves, Superspezialextrakombos mit +2 Damage und Improved Critical gibt es nicht. 

Fechtstellung und Schildstellung gehen im Kampf nahtlos ineinander über. Wir empfehlen, in der weiten Mensur immer in Fechtstellung und in der engen Mensur immer in Schildstellung zu kämpfen. Dementsprechend ändern sich auch die Aufgaben der beiden Waffen:
In der Fechtstellung übernimmt die Führungswaffe zunächst die gesamte Arbeit. Sie bedroht den Gegner und deckt den eigenen Körper. Die Zweitwaffe tut nicht viel - außer bereit zu sein.
Erfolgt der Sprung zurück mit Seitenwechsel vor einem Angriff des Gegners, übernimmt die ehemalige Zweitwaffe und wird nun zur Führungswaffe.
Greift man aus der Fechtstellung heraus an, dann leitet die Führungswaffe den Angriff mit einem Deckungshieb ein. Die Zweitwaffe folgt unmittelbar mit einem Schritt nach. Sie tötet den Gegner oder übernimmt Deckungsfunktion als neue Führungswaffe, wenn sich der Gegner aus der Schwertbindung gelöst hat.  

Was zum Henker...!? Der angreifende Waffenarm ist immer exponiert für die Riposte des Gegners. Sorgen Sie (anders als auf dem Bild) für Deckung, indem sie mit der Führungswaffe anbinden  und mit der Zweitwaffe töten.
Anstatt mit einem Schild wehrt Blau hier mit dem Dolch ab, damit auf dem Bild mehr zu erkennen ist. Der Ablauf ist bei Schwert und Schild der gleiche. (wir bedanken uns bei unseren Darstellern)




Achtung! Je besser der Gegner ist, desto schneller erlangt er die Kontrolle über sein Schwert zurück. Wenn sich die Schwertbindung gelöst hat, wird er sofort angreifen! In diesem Fall muß man den eigenen Angriff abbrechen und mit der Zweitwaffe zum Schwert des Gegners schlagen, um seine Aktion noch abwehren zu können. 

Die Schildstellung empfehlen wir für die enge Mensur. Wenn man sich nah am Gegner befindet, muß man dafür sorgen, daß er einem nicht mehr gefährlich werden kann. Wenn man das Schwert des Gegners nicht mit einer Klinge kontrollieren kann, dann nimmt man eben zwei. Immer drauf und ran an den Feind. Wenn man ihm durch permanente Attacken und Schläge zu seinem Schwert den Schwungraum nimmt, kann er nicht mehr viel anstellen. Obwohl es theoretisch immer noch Führungs- und Zweitwaffe gibt, ist man so dicht am Gegner, daß die Aufgaben verwischen. Links, rechte, oben unten - alles eine Frage der Situation. Man sollte sich aber immer bewußt sein, daß eine Waffe in einem tempo nur eine Aktion ausführen kann. Mann kann daher nicht mit der Führungswaffe parieren und dann mit ihr in die Riposte gehen – wenn es gut lauft, damit erreicht man bestenfalls einen Double Kill. Also schlägt man imm abwechselnd: Parade mit links - Riposte mit rechts. Parade mit rechts - Riposte mit links.  Man braucht viel Mut, um den Gegner dermaßen unter Druck zu setzten, aber es geht nicht anders. 


Problem: Kopfnüsse

In der engen Mensur ist ein Schlag zum Kopf mitunter der schnellste Angriff überhaupt. Ist die Linie offen, kann man sie in der Regel nicht mehr rechtzeitig schließen. Game over.
Die Grassis Hut (s. Stellungen und Bewegung) ist die einzige, bei der die Zweitwaffe den Kopf deckt. Dafür handelt man sich dann gegen Schwert und Schild das Problem unzureichender Körperdeckung ein und natürlich muß man auch die Tatsache berücksichtigen, daß Stiche fast nie zugelassen sind.
In allen anderen Huten öffnet ein Angriff mit der Führungswaffe immer eine Angriffslinie zum Kopf, und nur die Führungswaffe ist dazu in der Lage, den Kopf sicher zu decken. Das ist ein fundamentaler Unteschied zu Schild und Schwert, wo beide den Kopf schützen können.
Bei Doppelwaffen bleibt einem nichts anderes übrig, als die Linie entweder gar nicht erst zu öffnen (und damit auf Kopfangriffe zu verzichten) oder sie rechtzeitig wieder zu schließen. Eine Möglichkeit ist der bereits im Kapitel  Bewegung gezeigte Filmclip, hier noch einmal in Zeitlupe:


Der Körper bewegt sich aus der Linie und die Zweiwaffe bewegt sich in die Linie, schneidet eine evtl. angreifende Klinge des Gegners. Diese Kombo taugt zwar für einen Einbruch in die enge Mensur, ist aber als Reaktion aus der engen Mensur heraus immer noch zu langsam. Ganz besonders dann, wenn der Gegner die Führungswaffe mit seinem Schild abwehrt - dann erfolgt seine Riposte fast zeitgleich!

Man kann sich natürlich auch durch die Verteidigung des Gegners hindurch hacken. Dazu semmelt man so schnell wie möglich immer auf den Kopf des Gegners und versucht die Hiebe so zu setzen, daß der Gegner nach Möglichkeit immer mit dem Schwert parieren muß. Durch die hohe Schlagfrequenz kommt der Gegner nicht zu einer Riposte. Die Brute-Force-Methode erfordert jedoch einiges an Erfahrung: Sie funktoniert nur, so lange man den Gegner dominiert. Man muß daher merken, ob man die Situation kontrolliert und ob der Gegner zu einer Riposte in der Lage ist oder nicht. Beginnt man die Kontrolle zu verlieren, so bricht man den Angriff sofort ab.

Der weitgehende Verzicht auf Kopfangriffe ist weniger erfolglos als er klingt. Man kann sich auf seine Verteidigung konzentrieren und wartet auf eine sichere Gelegenheit, die natürlich auch zum Kopf gehen kann.

Eines ist aber klar: Niemals mit der Führungswaffe angreifen und mit der Zweitwaffe den Kopf decken wollen. Das muß schief gehen.
 

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