Update: 06.02.07

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Doppelwaffen: Einleitung

Den Fechter mit Doppelwaffen umgibt der  Nimbus besonderer Gefährlichkeit. Jahrtausendelang tauchte der mit zwei Schwertern bewaffnete Held nur sporadisch auf. Als Dimachaerus-Gladiator im antiken Rom oder als Duellant mit Zwillingsrapieren (engl. Case of Rapiers) in der Renaissance. Neuzeitliche Filmproduktionen erheben zwei Schwerter zur Trendbewaffnung. Ein Produzent nickt kein Drehbuch mehr ab, so lange der Script-Doctor, die Spezialkraft zur Rettung hoffnungslos verfahrener Drehbücher, nicht Doppelwaffen hinein geschrieben habt. So kommt es dann, daß wir heute vermutlich mehr Dimachaeri-Gladiatoren in Sandalenfilmen zu sehen bekommen  haben als die Römer im Kolosseum. 

Was ist nun dran an dem Mythos? Im Film sind Doppelwaffen in erster Linie Effekthascherei, und abseits von Eastern meist nicht einmal gut gemachte. An dieser Stelle muß die ARD-Produktion Störtebeker für ihre Fechtszenen mit zwei Falchions lobend erwähnt werden. (Die Szenen mit den jeweils zwei Langschwertern wirken zwar etwas unrealistisch, gehen aber auch noch in Ordnung.)
Ob die Leinwand-Techniken auch im Ernstfall, also ohne Drehbuch,  funktionieren, das ist dann eine ganz andere Frage, die in der Regel mit NEIN beantwortet werden muß.
Leider merken das die Anfänger nicht, und so gilt heute mit zwei gleichen Waffen kämpfen zu wollen diplomatisch ausgedrückt als Manie von Wichtigtuern, Fuchtlern und geborenen Verlierern, die zu viele schlechte Filme gesehen haben. So mancher selbsternannte Experte hat sich sogar schon zu der These verstiegen, daß es überhaupt nicht möglich sei, mit zwei gleichen Waffen zu kämpfen. Der schlechte Ruf der Doppelwaffenkämpfer ist so neu indessen auch nicht, denn bereits in der Renaissance wurden Doppelrapiere nicht unbedingt als Beweis überragender Fechtkunst gewertet. Der wichtigste Rat der alten Meister ist vielleicht der, von Doppelwaffen die Finger zu lassen, wenn man die Technik nicht beherrscht:


"Es ist auch so ein ding, daß zwey Rappier allhier in Teutschlandt nicht wol gebraucht werden, sondern man hat mit einem genugsam zu thun, darinn man gelernet hat."
- Jakob Sutor über Doppelrapiere[1]


Schild oder zweite Waffe?

Die meisten Leute sind der Ansicht, daß ein Schild einer zweiten Waffe überlegen sei. Vor solchen pauschalen Vorurteilen sollte man sich hüten. Jede Waffe hat ihre Vor- und Nachteile. Es kommt alleine darauf an, die Vorteile zu nutzen  und die Nachteile zu kompensieren. Und natürlich kann auch die beste Waffe ein Fehlgriff sein, wenn man sich in der falschen Situation befindet.
Eines ist klar:  Ein zweites Schwert kann und soll einen Schild nicht ersetzen. Wer es trotzdem versucht, kommt dann ziemlich schnell zu dem - zutreffenden - Schluß, daß er mit einem Schild besser bedient ist. Es gibt daher wohl nichts Falscheres als die Bezeichnung "Parierwaffe". Wenn es um simple Abwehr geht, ist der Schild ungeschlagen. Das zeigt sich insbesondere im Formations-kämpfen (also in der Schlacht), wenn auf den einzelnen von allen Seiten eingehackt und losgestochen wird bzw. wurde.

Jedenfalls im Zweikampf kann von einer grundsätzlichen Überlegenheit des Schildkämpfers keine Rede sein. Die Deckung ist sicherlich auf der Seite des Schildkämpfers. Aber sobald er sich aus dieser Deckung heraus wagt, ist er angreifbar. Der Doppelwaffenkämpfer ist beweglicher und flexibler. Und wenn es ihm gelingt, die eine (einzige!) Waffe des Schildkämpfers zu kontrollieren, kann der Schildkämpfer nicht mehr viel anfangen. Einfach ist das natürlich nicht. Aber wenn Sie die Technik beherrschen, werden Sie Giacomo di Grassi zustimmen:
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